Darmstädter Zeit - von 1802 bis 1816

1802/03 - 1816

Kirchhundem gehört zum Großherzogtum Hessen-Darmstadt

1802, 6. bis 8. September

Die Truppen des Großherzogs Ludwig von Hessen-Darmstadt überschreiten bei Neuenkleusheim die Kölnische Grenze und marschieren ungehindert über Olpe, Bilstein, Grevenbrück, Hellefeld nach Arnsberg. Am 8. September haben sie das Herzogtum Westfalen in ihren „provisorischen Zivilbesitz“ übernommen.

1803, 25. Februar

Durch den Reichsdeputationshauptschluss wird unsere Heimat dann offiziell unter hessische Verwaltung gestellt.

1804

Auf Kosten des Dorfes wird eine neue Feuerspritze angeschafft.

1808

Der Eisenhammer an der Olpe, Besitzer Hofgerichtsadvokat Johann Heinrich Sommer, ist mit einem Feuer im Betrieb. Der Hammer in der Heitmicke, zwei Feuer, ebenfalls in Sommerschem Besitz, ist außer Betrieb.

1809, 22. Dezember

Eine Ortsversammlung beschließt den Bau einer dringend benötigten neuen Pfarrschule.

1811, 16. Februar

Es haben sich die Einsassen des Dorfes versammelt, um die im Jahre 1783 aufgestellte Dorfochsenordnung zu erneuern. Es wird beschlossen, das Dorf in zwei Ochsenbezirke einzuteilen und einen zweiten Dorfochsen anzuschaffen. Die 21 Solstättenbesitzer bekräftigen die neue Ordnung durch ihre eigenhändige Unterschrift, davon drei, da des Schreibens unerfahren, mit einem Kreuz.

In der Steuerliste sind im Dorf Kirchhundem 42, auf Vasbach 2, in Herrntrop 13, auf Bettinghof 3, in Flape 17 und auf dem Berghof 4 Steuerpflichtige veranschlagt.

Als Stand oder Beruf sind angegeben: 1 Pfarrer, 1 Kirchenküster, 1 Schullehrer, 1 Reidemeister, 1 Amtsschreiber, 2 Advokaten, 1 Notar, 1 Amtsdiener, 1 Polizist, 1 Totengräber, 3 Kleinhändler, 6 Ökonomen, 3 Ackersleute, 13 Fuhrleute, 4 Hammerschmiede, 1 Hufschmied, 1 Wagener, 3 Schneider, 1 Metzger, 4 Schreiner, 2 Zimmerleute, 4 Schuhmacher, 1 Drechsler, 1 Tabackspinner, 1 Blaufärber, 1 Rotgerber, 10 Tagelöhner und 1 Nähjungfer.

1812

Das Amt Bilstein ist in Schultheißenbezirke eingeteilt. Der erste Schultheiß von Kirchhundem ist Johann Kayser gt. Ahls. Johann Heinrich Kremer ist Amtsdiener.

Die Endabrechnung für die neu errichtete Schule beläuft sich auf 762 Taler, 38 ½ Stüber. Der Erlös für den Verkauf des alten Schulgebäudes von 1576 beträgt 30 Taler. Lehrer ist der Geistliche Johann Heinrich Jungermann der ab 1813 auch Vikar wird.

1814, 4. September

Pfarrer Franz Schmitz schließt mit dem Orgelbauer Chr. Roetzel einen Vertrag zur Umänderung und Erweiterung der Kirchenorgel. Dies geschieht auf Grund eines Gutachtens des Orgelsachverständigen Chrysologus Heimes (Rondo Pastorale). Pfarrer Schmitz führt in seiner Gemeinde den deutschen Kirchengesang und in der Pfarrschule die Normallehrart ein.

1815, 22. November

Auf dem Rückmarsch in die Heimat nehmen 182 Soldaten vom Herzoglich Oldenburg’schen Infanterie Regiment Quartier in Kirchhundem.

Zu den Napoleonischen Kriegen notiert Schultheiß Kaiser gt. Ahls: Aus den Eroberungskriegen des Gewaltherrschers Napoleon, unter dem Großherzoglich Hessischen Militärdienst stehend, sind aus der hiesigen Pfarrgemeinde 19 der blühendsten Jünglinge nicht wieder zurückgekehrt. In dem Kriege zur Rettung der Freiheit des Landes verblieben zwei Jünglinge. Zurückgekehrt sind dreizehn Jünglinge.

1816

Schultheiß Kaiser: Die Pfarrei Kirchhundem ist 1816 aus der Herrschaft des Großherzogs von Hessen-Darmstadt entlassen, aber im Juli des Jahres der Herrschaft von Friedrich Wilhelm III. König von Preußen, unterworfen worden.

Der Küster Johann Heinrich Wiesemann gt. Arsten errichtet außerhalb des Dorfes am Wege nach Herrntrop ein neues Haus und richtet darin eine Gastwirtschaft ein.

Der Vikar Theodor Heins, in Herrntrop geboren, wird Pfarrer in Kohlhagen. Sein Nachfolger als Vikar in Kirchhundem wird Hermann Dunker.

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    1368, 25. August

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    1447

    Heymann Schmet betreibt im Dorf Hundem eine Schmiede. Sein Beruf gibt ihm seinen Familiennamen. Die Familie wohnt "ober dem Gildehaus". Das genannte "Gildehaus" gehört der Kirchspielgemeinde und der Pfarrkirche und wird als Versammlungsraum genutzt.

    1456, 23. Juni

    Gertrud und Stine, die

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    1802, 6. bis 8. September

    Die Truppen des Großherzogs Ludwig von Hessen-Darmstadt überschreiten bei Neuenkleusheim die Kölnische Grenze und marschieren ungehindert über Olpe, Bilstein, Grevenbrück, Hellefeld nach Arnsberg. Am 8. September haben sie das Herzogtum Westfalen in ihren „provisorischen Zivilbesitz“ übernommen.

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    1816 – 1918

    Kirchhundem gehört zur Provinz Westfalen im Königreich Preußen

    1816, 30. Juni

    Im Frankfurter Staatsvertrag tritt Hessen-Darmstadt das Herzogtum Westfalen an das Königreich Preußen ab. Neuer Landesherr ist der König Friedrich Wilhelm III.

    Im Arnsberger Rathaussaal wird der Besitzwechsel am 15. Juli durch den Oberpräsidenten Freiherr von Vincke vollzogen.

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  • Weimarer Republik - von 1918 bis 1933

    1918/19 - 1933

    Kirchhundem gehört zur Provinz Westfalen der Weimarer Republik

    1919, 31. Juli

    Die Weimarer Verfassung tritt in Kraft.

    Dem Lehrer Heinrich Luhmann (seit 1914 Dirigent des Gesangsvereins) wird wegen der Verwaltung von 2 Klassen während des Krieges pro Jahr eine Entschädigung von 200 Mark bewilligt.

    Der Kriegerverein veranstaltet ein

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  • NS-Zeit und 2. Weltkrieg - von 1933 bis 1945

    1933 - 1945

    1933, 5. März

    Bei den Reichstagswahlen wird Hitler gewählt, weil er den Menschen Arbeit und Brot verspricht. Im Amt Kirchhundem erhält die NS-Partei zwar nur 17,6 % und das Zentrum 69,1 % der Stimmen, aber auch hier nimmt das Schicksal seinen Lauf.

    12. März

    Bei den Kommunalwahlen erzielt die Zentrumspartei

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  • Nach dem 2. Weltkrieg - von 1945 bis 1990

    1945, Mai

    Bernhard Oppenheim wird von der amerikanischen Militärbehörde zum Ortsvorsteher von Kirchhundem und Herrntrop ernannt.

    Die Menschen des Dorfes sind dabei, die Trümmer des Krieges zu beseitigen und die Schäden notdürftig zu beheben.

    Die endgültige Bilanz der unmittelbaren Opfer des Krieges sieht so aus: 71 gefallene Soldaten, 31 Vermisste,

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  • Nach der Wiedervereinigung - von 1990 bis heute

    1991

    Kirchhundem hat zu Beginn dieser neuen Zeit 1910 Einwohner, Flape 217 und Herrntrop 153.

    Nachdem die Kanalbaumaßnahmen abgeschlossen sind, werden der alte Hundemweg und die Hundemstraße mit Bürgersteig und Umfeld erneuert.

    Clemens Heinemann wird Vorsitzender des Schützenvereins.

    22. Juni

    Das Vereinshaus des Turnvereins an der Schulsportanlage wird eingeweiht.

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