Preussische Zeit - von 1816 bis 1918

1816 – 1918

Kirchhundem gehört zur Provinz Westfalen im Königreich Preußen

1816, 30. Juni

Im Frankfurter Staatsvertrag tritt Hessen-Darmstadt das Herzogtum Westfalen an das Königreich Preußen ab. Neuer Landesherr ist der König Friedrich Wilhelm III.

Im Arnsberger Rathaussaal wird der Besitzwechsel am 15. Juli durch den Oberpräsidenten Freiherr von Vincke vollzogen.

1816/17

Zwischen Mai und September 1816 gibt es nur 19 regenfreie Tage. Es folgt ein früher, harter Winter. In ihrer Not mischen die Kirchhundemer dem knappen Brot Quecken, Baumrinde und Kartoffeln bei. Pfarrer Schmitz schreibt: Das Hungerjahr 1817 hat die Leute gelehrt, Kartoffeln zu Brot und zu Kuchen zu benutzen.

1817, 17. August

Witwe Maria Bernhardine Höynck geb. Vasbach verstirbt im Alter von 77 Jahren an Altersschwäche.

1817/18

In diesem Winterhalbjahr besuchen 108 Kinder die einklassige Pfarrschule.

1818

Kirchhundem hat 30 Wohngebäude und 242 Einwohner, Herrntrop 7 Wohnhäuser mit 83 Einwohnern, Flape 11 Wohnhäuser und 85 Einwohner.

1819, 28. April

Gegen 12.30 Uhr bricht in der Schmiede des Martin Grünewald in der Dorfmitte ein Brand aus. Begünstigt durch starken Ostwind verbreitet sich dieser binnen einer halben Stunde über das Dorf. Dem Feuer fallen 24 Wohnhäuser und 8 Nebengebäude zum Opfer.

2. August

Richtfest des Hauses Kaiser gt. Ahls als erstem Wiederaufbau nach der Katastrophe.

Pfarrer Schmitz notiert: Kirchhundem hatte die Ehre, von dem allgeliebten Oberpräsidenten Freiherr von Vincke besucht zu werden. Er kehrte beim Pfarrer ein und besah in Begleitung desselben den Neubau des ganz abgebrannten Dorfes und lobte die gute Verfertigung der Schieferdächer.

1820

Pfarrer Schmitz notiert: Früher war das Fuhrwerk ins Ausland ein Hauptgewerbe der hiesigen Einsassen. Das Fuhrmannsleben hatte die Folge, dass viele junge Leute die Welt und die Menschen von Straßburg bis nach Berlin sahen und an Bildung und Verstand gewannen. Dagegen gab es aber auch etliche, die Gewöhnungen - an Branntwein und lockeres Leben - zurückbrachten. Der nicht bankrott gewordenen Fuhrleute sind zur Zeit wenige. Nur einige haben noch ein ständiges Fuhrwesen (wie Oberste zu Berghof), es klagen aber alle über die schweren Abgaben des Zolles.

1821, 30. April

Die Vorsteher haben alle Einsassen zu einer Versammlung wegen der Dorfochsen herbeizitiert und nachfolgendes vorgestellt: Die unterm 15. Februar 1811 aufgerichtete Dorfochsenordnung mit der vortrefflich eingerichteten Reihenfolge beträfe in diesem Jahr den Grünewald und den Jochheim. Diese weigern sich nun, die Ochsen anzuschaffen in der Hoffnung, die Dorfgemeinschaft würde die Ochsen kaufen. Damit würden sie die arme, verbrannte Gemeinde in große Kosten stürzen. Einstimmig wird beschlossen, die königlich landrätliche Behörde zu bitten, den Grünewald und den Jochheim zum Kauf und Halten der Ochsen anzuhalten.

Die Ortsgemeindevorstände: Bauerrichter Sommer und Ahls, Deputierter Anton Brüggemann.

1821/22

In diesem Winter besuchen 109 Kinder die einklassige Pfarrschule.

1823

Die Statistik des Bevölkerungsstandes und des Viehbestandes weist folgende Zahlen aus:
Kirchhundem: 31 Wohnhäuser mit 203 Bewohnern, davon 7 Männer und 6 Frauen über 60 Jahre.
Herrntrop: 7 Wohnhäuser mit 73 Bewohnern, davon 3 Männer und 3 Frauen über 60 Jahre.
Flape: 11 Häuser mit 119 Bewohnern, davon 2 Männer und 3 Frauen über 60 Jahre.
Kirchhundem: 5 Pferde, 3 Füllen, 2 Stiere, 5 Ochsen, 85 Kühe, 40 Stück Jungvieh, 180 Schafe, 8 Ziegen, 5 Schweine.
Herrntrop: 6 Pferde, 1 Füllen, 1 Stier, 1 Ochse, 24 Kühe, 18 Stück Jungvieh, 50 Schafe, 9 Schweine.
Flape: 6 Pferde, 1 Füllen, 1 Stier, 40 Kühe, 24 Stück Jungvieh, 70 Schafe, 6 Schweine.

In Kirchhundem sind 2 Amtsdiener namens Johann Heinrich Kremer und Johannes Kremer, sowie ein Polizeidiener namens Peter Kaiser im Amte.

1823 wird die Pockenschutzimpfung mit gutem Erfolg durchgeführt.

In Kirchhundem sind folgende Handwerker ansässig: 1 Uhrmacher, 2 Hufschmiede, 3 Hammerschmiede, 2 Gerber, 2 Schuster, 1 Zimmerer, 3 Schreiner, 1 Wagener, 4 Schneider, 4 Näherinnen, 1 Färber, 1 Leinweber, 2 Bierbrauer.

1825, 25. November

Im Alter von 76 Jahren verstirbt der Schultheiß Johann Kaiser gt. Ahls. Sein Nachfolger ist Schultheiß Schwermer von Heinsberg.

1826, 15. September

Der kommissarisch von der Regierung ernannte Bürgermeister der Bürgermeisterei Bilstein Johann Adam Engelbert Sommer tritt sein Amt an.

20. Dezember

Im Alter von 57 Jahren verstirbt nach 27jährigem segensreichem Wirken als Pfarrer in Kirchhundem Pastor Franz Schmitz. Sein Nachfolger wird Eberhard Vogt aus Oberkirchen, der am 24. Oktober 1827 das Amt antritt.

1827, 1. Mai

Josef Gastreich tritt sein Amt als Wald- und Flurwärter an.

5. September

Der Hofgerichtsadvokat Dr. Johann Friedrich Josef Sommer, Besitzer des Bugges Hauses, verzieht nach Arnsberg.

1830, 24. Mai

Der auf „allgemeinen Wunsch des Volkes“ durch Regierungs-Verfügung ernannte bisherige kommissarische Bürgermeister Johann Adam Engelbert Sommer mit Amtssitz Kirchhundem wird durch Landrat Freusberg feierlich in sein Amt eingeführt.

1832, Februar

In Kirchhundem lässt sich mit Dr. Weber ein praktizierender Arzt nieder. Man hat für ihn in der 1823/24 neu errichteten Vikarie den bis da noch unbewohnbaren oberen Stock ausgebaut. Dr. Weber verspricht dafür eine jährliche Miete von 25 Talern, verlässt aber nach kurzer Zeit Kirchhundem.

1. Juni

Ein schweres Gewitter mit Hagelschlag über Albaum, Würdinghausen und der Gemeinde Oberhundem richtet große Schäden an. Das Hochwasser der Hundem reißt mehrere Brücken mit sich fort.

1834

Kirchhundem erhält mit einer Briefsammelstelle den ersten Postverkehr.

1839

Mit dem Bau der Hundembrücke in der Dorfmitte beginnt der Bau der seit langem projektierten Hundemtalstraße.

1843

Die Post-Briefsammelstelle wird in eine Postexpedition II. Klasse umgewandelt.

28. Oktober

Auf Grund der Landgemeindeordnung wird mit einer Verfügung das Amt Kirchhundem gebildet und der bisherige Bürgermeister Johann Adam Engelbert Sommer zum kommissarischen Amtmann bestellt.

1847

Die Lenne-Sieg-Straße wird in diesem Jahr bis Krombach fertig gestellt.

31. Dezember

Mit Peter Kaiser wird ein Vertrag geschlossen, nach dem er für eine Vergütung von 20 Talern pro Jahr die blasende Nachtwache übernimmt.

1849

In Bugges Haus werden eine Gerichtskommission und ein Polizeigefängnis eingerichtet. Das Personal besteht aus 1 Richter, 4 Beamten und 2 Kanzleigehilfen.

1850, Dezember

Die Postexpedition wird dem Landwirt und Bierbrauer Johann Heinrich Kaiser gt. Ahls übertragen.

1851, 18. Februar

In dem Prozess, den die Ortsgemeinde Kirchhundem auf Betreiben von Amtmann Sommer gegen die Besitzerin der Vasbach, Frau Franziska Brüning geführt hat, wird vom Königlichen Kreisgericht Olpe das Urteil gesprochen. Es besagt, dass das Gut Vasbach nicht zum Ort Kirchhundem gehört und daher nicht zu den Ortslasten herangezogen werden kann. In einer Ortsversammlung am 11. Juli sprechen sich 28 Einsassen mit ihrer Unterschrift einstimmig dafür aus, keinen Einspruch gegen dieses Urteil einzulegen.

1. Mai

Der langjährige Amtmann Johann Adam Engelbert Sommer muss sein Amt verlassen. Nachfolger wird Amtmann Haverkamp.

30. Juni

Mit der Auftragsvergabe über den Bau der Hundembrücke an den Maurermeister Hagen aus Neheim beginnt der Bau der Flapetalstraße. Mit dem Straßenbau bis Flape ist als Unternehmer der Landwirt, Posthalter und Bierbrauer Johann Heinrich Kaiser beauftragt, der gleichzeitig mit den Arbeiten beginnt. Bei den Tagelöhnern des Dorfes herrscht Vollbeschäftigung.

12. Dezember

In Betracht dessen, dass der Straßenbau dem Ort hohe Kosten aufbürdet, aber besonders den Gewerbetreibenden nutze, soll die Gewerbesteuer um 50 % erhöht werden. Dem widerspricht der Verordnete Johann Erwes: Dadurch werde das Gewerbe unterdrückt und mancher, der ein Gewerbe anfangen wolle, werde sich zurückhalten. Dabei sei doch in hiesiger Gegend jeder Betrieb sehr zum Vorteil der Allgemeinheit da.

1852

Als praktischer Arzt im Ort ist Dr. Walloth benannt. Die Dorfgemeinschaft beginnt mit dem Bau eines Kreuzweges am Elsenberg.

12. Juli

Der Flur- und Waldwärter Valentin Wrede wird auf sein Ersuchen hin von seinem Amt entbunden. Nachfolger wird sein Sohn Georg Wrede.

Der Tagelöhner Peter Kaiser gt. Heimen verkauft Haus und Gut und zieht nach Amerika. Seine Mutter erhängt sich am 15. September d. Jahres. Das Haus, das der Schneider Johann Kaufmann aus Herrntrop gekauft hatte, wird von diesem 1854 an den Tagelöhner Jodokus Kraume aus Benolpe weiter verkauft.

1853, 1. Mai

Die am 23. 3. des Jahres genehmigte Sparkasse für das Amt Kirchhundem wird eröffnet. Rendant ist Friedrich Balve junior. Der Geschäftsraum befindet sich in dessen Wohnung in der Flaper Straße.

21. Juli

Da die Anzahl der Hunde überhand nimmt, wird die Einführung einer Hundesteuer von 10 Silbergroschen pro Hund und Jahr beschlossen.

29. Oktober

Die Statuten des neu gegründeten Gesangvereins „Liedertafel” werden amtlich genehmigt. Die Übungsstunden finden zweimal wöchentlich in der Gastwirtschaft Kaiser gt. Ahls, statt. Dirigent ist der z. Zt. in Kirchhundem praktizierende Arzt Dr. Sarter.

Pfarrer Alexander Vormberg, der 1836 den vorigen Pfarrer Eberhard Vogt ablöste, verlässt wegen Kränklichkeit die Pfarrstelle. Sein Nachfolger Franz Nolte tritt am 18. Juni sein Amt an.

1854, 3. u. 4. August

Am Elsenberg werden durch den Maurermeister Stephan Mees aus Oberhundem die Kreuzwegstationen aufgestellt.

16. September

Das Haus des Bierbrauers Caspar Erwes wird vom Blitz getroffen und der gesamte Dachstuhl verbrennt. Caspar Erwes entschließt sich, wegen der häufigen Überschwemmungen der Hundem in der Dorfmitte ein neues Haus an anderer Stelle, vor allem aber höher als das jetzige Straßenniveau zu errichten.

1855, 24. Juni

Der Gesangverein gibt im Gastlokal des Konditors Friedrich Gastreich ein Konzert mit anschließendem Ball.

1856, 20. Dezember

Die Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft, vertreten durch den Grunderwerbskommissar Engelbert Brüning zu Vasbach, erwirbt für den geplanten Bau der Ruhr-Sieg-Bahn im Olpetal Grundstücke, u. a. von Johann Limberg gt. Griffel für insgesamt 470 Taler.

1857

Der Wagener Johann Heinrich Wemhof, gebürtig aus Brachthausen, errichtet am Flaper Schulweg ein Haus mit Werkstatt.

Die Erben des verstorbenen Justizrats Dr. jur. Johann Friedrich Joseph Sommer lassen ihr in Kirchhundem befindliches Grundvermögen versteigern. Bugges Haus wird von Amtmann a. D. Johann Adam Engelbert Sommer für 5025 Taler ersteigert.

1858

Der Tagelöhner Jodokus Tigges errichtet ein Haus an der Flaper Straße vor dem Eingang des alten Bergwerks im Elsenberg.

1859, 14. Mai

An Stelle von Amtmann Haverkamp, der als Bürgermeister nach Hilchenbach geht, wird Engelbert Brüning zu Vasbach zum Amtmann gewählt. Der Amtssitz wird Haus Vasbach. Als Gehalt einschl. Bürokosten werden 48 Taler pro Jahr festgelegt.

1860

Gastwirt Laurenz Schneider wird zum Schiedsmann bestellt.

In diesem Jahr werden in der Pfarrkirche 24 Ehepaare getraut, davon 5 Paare aus Kirchhundem/Flape/Herrntrop.

Ferner werden 93 Kinder getauft, davon sind 16 aus Kirchhundem/Flape/Herrntrop.

Auf dem Friedhof um die Pfarrkirche werden 62 Tote zur letzten Ruhe gebettet, davon sind 10 aus Kirchhundem/Flape/Herrntrop.

Zusätzlich zu den sonntäglichen Kirchgängern, die auf weiten Wegen zum Pfarrdorf kommen, sind diese Hochzeits- und Tauffeiern sowie die Begräbnisse mit anschließendem Leichenschmaus (die Beerdigungen finden vormittags statt), alles in allem ein bedeutender „wirtschaftlicher” Faktor für das Dorf. Dies erklärt warum sich unmittelbar um die Kirche acht Gastwirtschaften angesiedelt haben. Es sind dies an der Hundemstraße: Erwes gt. Henneken, Grünewald, Schulte gt. Köss, Schmelzer-Cordes, Laurenz Schneider gt. Leymann und Friedrich Gastreich gt. Arsten. In der Flaper Straße sind es Kaiser gt. Ahls und Limberg gt. Griffeln. Dazu kommen auf dem Kirchweg nach Würdinghausen noch Elschen und Althaus (Alhus) in Herrntrop.

1861, 20. Februar

Friedrich Balve senior legt sein Amt als Rendant aller von ihm verwalteten Orts-, Gemeinde- und Institutskassen nieder. Er verzichtet auf alle Pensionsansprüche unter dem Vorbehalt, dass sein Sohn Friedrich an seine Stelle tritt. Dem stimmt der Gemeinderat zu.

5. April

Der Schlosser Franz Peter Wrede kauft von dem Krämer Jodokus Grünewald ein Grundstück außerhalb des Dorfes an der Hundemstraße. Da er beabsichtigt, ein Haus mit Schlosserei und Schmiedefeuer zu errichten, darf er nur in genügendem Abstand vom Dorf bauen.

6. August

Mit der Fahrt des ersten Personenzuges wird die Ruhr-Sieg-Bahn durchgehend befahrbar. Nächste Haltepunkte für Kirchhundem sind Altenhundem und Welschen Ennest.

1862, 10. Juli

Pastor Josef Hoppe wird, an Stelle des seines Amtes enthobenen Pfarrers Franz Nolte, Pfarrer von Kirchhundem.

1865, 2. April

Auf der Brücke über den Olpebach scheut ein Pferd vor einem vorüber fahrenden Eisenbahnzug. Es stürzt mitsamt dem Wagen in das gerade herrschende Hochwasser der Hundem. Dabei findet ein Knabe, der zufällig hinten auf dem Wagen sitzt, den Tod in den Wellen.

Die Stahlhämmer auf dem Altenohl und in der Heitmicke sind in letzter Zeit zu Puddelwerken modernisiert worden. Der Hammer auf dem Altenohl (Cordes oder Bergshammer) ist 1863 umgebaut worden und beschäftigte an 2 Feuern 12 Arbeiter, der Hammer in der Heitmicke an 2 Feuern 4 Arbeiter.

1866, 30. Oktober

Am „Friedens- und Siegesfest” in Altenhundem zu Ehren der heimgekehrten Krieger des Amtes Kirchhundem aus dem Krieg zwischen Preußen und Österreich nehmen aus Kirchhundem 13, aus Herrntrop 3 und aus Flape 2 Heimkehrer teil.

1867, 16. Mai

Die freigewordene 2. Polizeistelle des Polizeidieners Funke wird dem bisherigen Polizeimeister und Landwehr-Artillerie-Unteroffizier Anton Heinrich Behle aus Herrntrop übertragen.

24. September

Für den geplanten Bau einer Kapelle auf dem Elsenberg wird mit dem Maurermeister Eberhard Heimes aus Heinsberg ein Bauvertrag abgeschlossen.

1868, 21. August

Der Zimmermeister Johann Eberhard Dobbener schlägt das Holzwerk der Kapelle auf und anschließend wird Richtfest gefeiert. Die Turmspitze wird am 11. September von Wilhelm Abt geschmiedet.

27. November

An Stelle des von hier verzogenen Arztes Dr. Sarter wird die Armenarztpraxis an Dr. Adam Schulte übertragen und 1 Jahr später zum Impfarzt des Amtes Kirchhundem bestellt.

1869, 27. Juli

Die Errichtung des seit langem geplanten und von dem Zimmermeister Dobbener projektierten Spritzenhauses wird dem Landwirt Johann Hesse gt. Brüggemann für den geforderten Preis von 465 Talern übertragen. Unten wird ein Raum für die Feuerspritze und die Geräte sein und im oberen Stock werden 2 Gefängnisstuben eingerichtet.

18. Dezember

Rendant Friedrich Balve kauft von der Kirchengemeinde für 1500 Taler einen Bauplatz an der Hundemstraße. Nach Fertigstellung des bereits im Bau befindlichen Neubaues ist dieser nunmehr Sitz der Amtssparkasse. Sein Haus in der Flaper Straße verkauft Rendant Balve am 15.12.1870 an den Schmiedemeister Röttger Brüggemann.

1870, 1. Oktober

Die Straßenmautstelle beim Gasthof Willibald Schmelzer wird aufgehoben. Der neue Schlagbaum wird in Herrntrop beim Hause des Jodokus Kaufmann aufgestellt, da dessen Persönlichkeit ihn als Mauteinnehmer geeignet erscheinen lässt.

1871, 1. Mai

Die Schafhude des Ortes wird für ein Jahr zum Gebot von 50 Talern an den Anpächter Heinrich Wrede gt. Jostes vergeben.

12. August

Die Kirchengemeinde verkauft ihr Schulhaus an den Kaufmann Johann Kremer und mietet es bis zur Fertigstellung der im Bau befindlichen neuen Schule an der Hundemstraße.

17. August

Für die verstorbene Hebamme Ww. Johanna Behle aus Herrntrop wird die ledige Mathilde Wirth aus Kirchhundem von den Frauen des Dorfes mit Stimmenmehrheit gewählt.

21. Dezember

Gastwirt Willibald Schmelzer bittet um Vergütung von 8 Talern, da er anlässlich von deutschen Siegen im vergangenen Krieg gegen Frankreich diese dem Dorf durch Böllern bekannt gegeben hat.

1872, 16. Februar

Die Kapelle auf dem Elsenberg wird eingeweiht. Statt Elsenberg kommt der Name Kreuzberg in den Sprachgebrauch.

8. Juli

Amtmann Fritz Brüning nimmt die Stelle seines Vaters ein und wird in sein Amt eingeführt. Dienstsitz bleibt Haus Vasbach.

In dem neuen zweiklassigen Schulhaus wird der Schulbetrieb aufgenommen. Schulleiter ist Anton Kirchhoff, gebürtig aus Milchenbach. Kirchhoff ist auch Dirigent des M.G.V.

1873, 28. März

Dem Spritzenmeister Gottfried Berg wird für Aufsicht und Reinigung der Feuerspritze eine Vergütung von 12 Talern pro Jahr zugesprochen.

27. August

Zwischen der Ortsgemeinde und dem Gottfried Berg wird ein Vertrag abgeschlossen, nachdem dieser für 50 Taler pro Jahr die Nachtwache übernimmt.

1874, 31. Januar

Das Haus des Schlossers Franz Peter Wrede an der Hundemstraße wird von seinem zeitigen (ab 1871) Besitzer Jodokus Grünewald für 600 Taler an Georg Schneider aus Birkelbach verkauft. Mit der Familie Schneider wird die erste Familie evangelischen Bekenntnisses in Kirchhundem ansässig.

1. Oktober

In der Gemeinde Kirchhundem wird ein Standesamt eingerichtet. Erster Standesbeamter ist Amtmann Friedrich Brüning.

1875, 5. Januar

Es findet sich niemand bereit, das Brückengeld an der Brücke über die Olpe zu erheben. Daher wird von einer weiteren Erhebung Abstand genommen.

1876, Juli

Amtmann Friedrich Brüning zu Vasbach lässt mit dem Bau der Hundembrücke zum Alten Feld beginnen. Ein Jahr später ist sie fertig gestellt.

6. November

Küster Jodokus Wrede gt. Dillen wird widerruflich für 180 Mark als Nachtwächter des Ortes angestellt.

1877, 14. Juli

Kaufmann Johann Kremer wird für 6 Jahre zum Gemeindevorsteher gewählt.

1878

Vom Netz der Eisenbahn ausgehend wird eine Telegrafenleitung zum Postamt verlegt.

13. August

Für die Errichtung des geplanten Gerichtsgebäudes kauft die Gemeinde für 2.985,- Mark die Hauswiese der Ww. Willibald Schmelzer an der Hundemstraße.

1879, 5. Juni

Bei der Ausschreibung für das neue Gerichtsgebäude erhält der Bauunternehmer Emil Heßmann aus Altenhundem für seine Forderung von 51.600,- Mark den Zuschlag. In dieses Gebot tritt der Maurermeister Engelhard aus Altenhundem ein, der den Bau zügig ausführt. Die Endabrechnung beläuft sich einschl. Grunderwerb auf 81.900,- Mark, Erster Amtsrichter an dem neuen Amtsgericht ist Julius Stock.

Der Leineweber Georg Schulte gt. Kaufmann aus Kirchhundem errichtet im Altenohl als erster ein neues Haus. Er leitet damit die Entwicklung eines neuen Ortsteils, auch Kolonie genannt, unterhalb Kirchhundems ein.

1880

Der Bau der so genannten „Kleinen Schule” an der Hundemstraße und der Bau des Weges zu den Vierlinden belasten die Ortskasse aufs Äußerste.

1881, 6. Februar

Auf einer Auslieferungsfahrt für die Bierbrauerei seines Vaters ertrinkt Kaspar Kaiser gt. Ahls in der Hundem bei Herrntrop. Der Betrieb der Brauerei wird daraufhin eingestellt.

Amtmann Fritz Brüning und Vorsteher Johann Kremer als Initiatoren gründen einen „Verkehrs- u. Verschönerungsverein”.

1882, 28. Dezember

Auf Kosten der Ortskasse soll erstmalig eine Straßenbeleuchtung eingerichtet und zu diesem Zweck drei Laternen aufgestellt werden.

1883, 11. April

Für den Bau der Straße zum Bettinghof wird ein Zuschuss der Gemeinde unter der Bedingung bewilligt, dass die Benutzung des Weges auch für Nichtgrundbesitzer gestattet ist.

1884, 4. Januar

Der Buchbinder Franz Wrede wird für weitere drei Jahre als Schiedsmann wieder gewählt.

8. September

Den Bewohnern des Amtsgerichts wird gegen eine Entschädigung von 45 Mark die Benutzung des Brunnens der Ww. Willibald Schmelzer erlaubt.

1885

Nach dem Bau der Telegrafenleitung nach Oberhundem wird der Feld- und Waldhüter Georg Wrede zu deren Bewachung verpflichtet.

In Altenhundem bildet sich ein „Vaterländischer Frauenverein” als dessen Vorsitzender Amtmann Fritz Brüning gewählt wird. Aus Kirchhundem gehört die Frau des Rendanten Balve dem Vorstand an.

1886, 15. Dezember

Johann Heinrich Kaiser gt. Ahls, zeit seines Lebens ein einflussreicher Mitgestalter des dörflichen Lebens und seiner Entwicklung, verstirbt im hohen Alter von 85 Jahren. Die bis dahin bestehende Gastwirtschaft wird aufgegeben.

1887, 10. Juli

Pfarrer Hoppe weiht den vom Verkehrs- und Verschönerungsverein errichteten hölzernen Aussichtsturm auf der Töte ein. Pfarrer Hoppe wird mit Musikbegleitung zu der Weihehandlung auf den Berg geführt da er auch sein 25. Pfarrjubiläum feiert.

1888, 10. Februar

Als Mitglieder der örtlichen Bullenkommissionen werden für den Bullenbezirk Kirchhundem Landwirt Eduard Hesse, Buchbinder Franz Wrede und Metzger Bernhard Oppenheim, für Herrntrop Landwirt Peter Kleffmann, Tagelöhner Eduard Schleime und Schankwirt Johann Kaufmann und für Flape der Ackersmann Franz Müller gt. Schleime sowie die Landwirte Karl Müller und Johann Heinrich Hüttmann gewählt.

1889

Nach langen Bemühungen um die Einrichtung einer Haltestelle der Ruhr-Sieg-Bahn für den Personenverkehr (aber auch für den Güterverkehr) wird diese errichtet und in Betrieb genommen. Seit dieser Zeit bürgert sich für den Ortsteil Altenohl der Name am Bahnhof, später Alter Bahnhof ein.

1890, 17. Juni

Der seit 1876 in Kirchhundem als Allgemeinarzt, Geburtshelfer und Armenarzt praktizierende Dr. med. Johann Caspar Averweg verstirbt. Zu seinem Nachfolger als Armenarzt wird Dr. Anton Vente bestimmt.

14. Oktober

Zu einer Verfügung der Regierung in Arnsberg, die örtlichen Polizeikräfte zu erhöhen, wird erwidert: Da bei dem ruhigen Sinn der hiesigen Bevölkerung keine Ausschreitungen politischer Art zu befürchten sind, halten wir es für bedenklich, einen Beamten anzustellen, der nicht genug Beschäftigung hat.

Das Kaiserliche Postamt bezieht das neu errichtete Haus in der Flaper Straße Nr. 3. Bis zu diesem Zeitpunkt war das Amt im Hause Kaiser, gt. Ahls untergebracht.

1892, 22. Januar

Franz Josef Berg, der bisher als Bürogehilfe im Privatdienst des Amtmanns Brüning steht, wird als erster Angestellter in den Dienst der Amtsverwaltung gewählt. Sein pensionsfähiges Gehalt von jährlich 1.200 Mark soll in monatlichen Teilbeträgen ausgezahlt werden.

1893

Bei der Reichstagswahl erhält in der Gemeinde Kirchhundem das Zentrum 630 Stimmen, 4 Stimmen fallen Splittergruppen zu. Die ebenfalls zur Wahl angetretene Konservative Partei, die National-Liberale Partei und die Sozialdemokraten gehen leer aus.

In Kirchhundem bildet sich eine Abteilung des Sauerländischen Gebirgsvereins (SGV).

15. Juni

Altenhundem wird eine eigenständige Pfarrei.

1894, 17. Februar

Der langjährige Rendant der Amtssparkasse Friedrich Balve verstirbt im Alter von 64 Jahren. Mit der vorläufigen Kassenverwaltung wird der Postagent Josef Aßmann aus Würdinghausen beauftragt.

11. November

Der bisherige Verwalter Josef Aßmann zu Kirchhundem wird zum Rendant der Amtssparkasse gewählt.

1895

Die Kinder von Hofolpe und Heidschott können in Hofolpe ihre neu erbaute Schule besuchen.

Auf einem von der Familie Wrede erworbenen Garten, Wemhofs Garten genannt, wird ein Garten Gethsemane mit einer Ölberggrotte angelegt. Die Stationen des Kreuzweges werden renoviert.

1896, 1. März

In der Gastwirtschaft Graf, findet die Gründungsversammlung eines Kriegervereins statt. Erster Vorsitzender wird Gerichtsvollzieher Remberg, Ehrenpräses Amtmann Fritz Brüning.

11. Mai

Nach über 30jähriger segensreicher Tätigkeit in Kirchhundem verstirbt Pfarrer Josef Hoppe im Alter von 74 Jahren. Sein Nachfolger wird Josef Wintersohle, der am 7. Juli zum Pfarrer von Kirchhundem ernannt wird.

16. Dezember

Die Firma C. u. H. Müller schlägt vor, gegen eine jährliche Zahlung von 40 Mark an die Mautstelle in Kirchhundem ihren Fuhrwerken freie Fahrt zu geben. Dem Antrag wird entsprochen.

Dem Dr. Anton Vente wird bereits im Februar gegen Zahlung von 3 Mark an der Mautstelle Herrntrop und 2 Mark an der Mautstelle Kirchhundem Gleiches gewährt.

16. Dezember

Ein neues Fischereirecht tritt in Kraft. Dazu wird gesagt, dass der Ort seit unvordenklicher Zeit sein eigenes Fischereirecht besaß.

Mit dem Bau einer Telegrafenleitung nach Flape wird der Ort an das Netz angeschlossen.

1898, 13. Januar

Die Ortsvertreter von Kirchhundem und Herrntrop einigen sich darauf, eine gemeinsame Wasserleitung zu bauen.

17. März

Reserve-Unteroffizier Anton Behle aus Herrntrop, der bereits im Botendienst aushilfsweise beschäftigt ist, wird als zweiter Polizeidiener fest angestellt.

Josef Gottfried Berg, Amts- und Vollziehungsbeamter, wird verpflichtet nötigenfalls auch die Geschäfte eines Polizeidieners zu übernehmen.

Die Amtssparkasse verlegt ihren Sitz aus dem Hause Balve-Vente in das neu errichtete Haus des Rendanten Josef Aßmann.

In Herrntrop bildet sich ein Musikverein mit dem wohlklingenden Namen „Aurora” (Morgenröte).

1902, 1. April

Amtmann Friedrich Brüning geht nach 30jähriger Amtszeit in den Ruhestand. Zum Abschied spendet er dem Amt Kirchhundem 10.000 Mark. Nachfolger wird Amtmann Clemens Statzner.

11. August

Das zur Fahnenweihe des Kriegervereins aufgestellte Festzelt auf dem Hofacker wird durch einen Wirbelsturm zerstört. Die Fahnenweihe findet einen Tag später planmäßig statt.

In Kirchhundem wird ein Fernsprechamt eingerichtet und die erste öffentliche Fernsprechstelle eröffnet.

1903, 15. April

Die Amtsvertretung beschließt den Bau des Amtshauses. Das Grundstück auf dem Hofacker an der Hundemstraße ist von dem Landwirt Josef Erwes für 1,41 Mark pro Quadratmeter angekauft worden. Die Baukosten einschl. Grunderwerb werden auf 50.000 Mark geschätzt.

1904, 20. Januar

Die Errichtung einer elektrischen Straßenbeleuchtung auf Kosten der Ortskasse wird beschlossen. Die Stromlieferung wird dem Elektrizitätswerk der Gebrüder Simon in Altenhundem und die erforderlichen Lieferungen und Installationen der Firma Theodor Starke in Elspe übertragen.

18. Februar

Die vereinigte Wasserwerkskommission Kirchhundem-Herrntrop beschließt den Bau einer gemeinschaftlichen Wasserleitung. Das Wasser soll aus einer Quelle im Herrntroper Gründchen auf dem Grundstück des Landwirts Carl Hengstebeck entnommen werden.

1905

Der Platz für die geplante Festhalle wird für 5.500 Mark von dem Gastwirt Josef Cordes erworben.

Der Neubau des Amtshauses auf dem „alten Hofacker“ an der Hundemstraße ist vollendet.

28. April

Dem Nachtwächter Friedrich Burghard entfallen die jährlich bezahlten 25 Mark für das Anzünden der Straßenlaternen wegen der Umstellung auf elektrischen Strom. Dafür soll sein Gehalt als Nachtwächter von 150,- Mark auf 175,- Mark pro Jahr angehoben werden.

Der bisherige Pächter des Gasthofes Hesse gt. Griffel, Johann Graf, errichtet an der Hundemstraße einen neuen Gasthof und nennt ihn stolz den „Kaiserhof”.

Sein Bruder Röttger Graf errichtet zur gleichen Zeit sein Wohn- und Geschäftshaus an der Hundemstraße.

12. Juli

„Als erste Aussaat auf diesem Gottesacker”(so die Inschrift auf dem Grabmal) wird Theresia geb. Albers, die Ehefrau des Müllers Anton König, Vasbach, auf dem neu angelegten Friedhof am Emberg zur letzten Ruhe gebettet. Der letzte Tote, der am 3. Juli auf dem uralten Begräbnisplatz um die alte Kirche sein Grab erhielt, war der Briefträger Carl Niklas.

1. November

In gerechter Anerkennung seiner in mehr als 28 Jahren geleisteten vielen und großen Dienste, wird dem Gemeindevorsteher Johann Kremer anlässlich seines Ausscheidens ein Album mit Fotografien überreicht.

1906, 1. und 2. August

Einweihung der durch die Bauunternehmung Gebrüder Jaspers und mit großen Eigenleistungen der Bürger errichteten Festhalle durch den Kriegerverein.

1907

Der neu gebildeten freiwilligen Feuerwehr wird zugesichert, die Kosten der Erstausrüstung aus Ortsmitteln zu übernehmen.

Der Preis für 1 cbm Wasser aus der neu gebauten Wasserleitung beträgt 15 Pfennig.

1908

In den Häusern im Altenohl ist mehrfach Typhus aufgetreten und diese sollen daher an die Wasserleitung angeschlossen werden. Die Lieferungen und Arbeiten zur Verlängerung der Wasserleitung zur Kolonie Altenohl werden an den Schlossermeister Josef Henrichs vergeben.

26. Juli

Gründungsversammlung des Schützenvereins.

1909

Erster Schützenkönig ist Rudolf Schweinsberg aus Hofolpe.

1910

An der Hundemstraße und im Altenohl (Siegener Straße) beginnt eine rege Neubautätigkeit.

Die seit Jahrhunderten im Hause Erwes gt. Henneken betriebene Bierbrauerei stellt ihren Betrieb ein.

An das hiesige Fernsprechamt sind bereits 60 Teilnehmer angeschlossen.

Zur Unterstützung des „Zentrums” bei Wahlen, als politische Kraft der Mitte, wird der Windhorstbund als Wahlverein gegründet. Vorsitzender ist Amtsgerichtssekretär Alwin ter Hofstete.

Beginn der Arbeiten an der Eisenbahnstrecke Altenhundem - Birkelbach.

1911, 7. Dezember

Auf Vorschlag des Grafen von Fürstenberg zur Herdringen wird Johannes Minze zum Pfarrer in Kirchhundem ernannt. Sein Vorgänger Pfarrer Josef Wintersohle ist am 9. Oktober verstorben.

1912

Amtmann Clemens Statzner verstirbt, sein Nachfolger ist Wilhelm Henken, der mit seiner Familie am 5. Mai im Amtshause Wohnung bezieht.

15. Juli

Der langjährige Hauptlehrer Körnecke tritt in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Carl Wieners.

Ein Brand vernichtet den Dachstuhl des Amtshauses. Ein Foto von 1912 zeigt das Gebäude in seiner ursprünglichen Schönheit.

1913, 1. Januar

Der langjährige Küster und Wetterkundige Wilhelm Wrede gt. Dillen beendet seinen Dienst. Nachfolger als Küster wird Heinrich Nöcker.

1914, 30. Juni

Die Eisenbahnlinie Altenhundem - Birkelbach wird feierlich eröffnet. Der neue Bahnhof für Personen- und Güterverkehr erhält auf Betreiben der Weinhandelsfirma C. u. H. Müller den Namen Kirchhundem-Flape. Ein Antrag der Herrntroper Bürger für einen eigenen Bahnhof ist abgelehnt worden. Dem Bahnbau sind das alte Hammerwerk und einige Wohnhäuser in der Heitmicke zum Opfer gefallen.

Im Hause Bernhard Jaspers, Hundemstraße 5, wird die Geschäftsstelle der durch die Zusammenfassung der 1. und 2. Ortskrankenkassen entstandene „Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK) für das Amt Kirchhundem” eingerichtet. Geschäftsführer ist Bernhard Jaspers, Mitinhaber der Baufirma Gebrüder Jaspers.

1. August

Mit der Mobilmachung beginnt der 1. Weltkrieg.

1915

Mit dem Abbruch des Kirchenschiffes der alten Kirche beginnt der Neubau der neuen Kirche. Leider muss auch der Abbruch des Fachwerkhauses Schulte gt. Köß (Baujahr 1689) wegen des Kirchenneubaus in Kauf genommen werden.

1916, 30. Mai

Die Gemeindevertretung wählt den Fabrikanten Julius Grünewald zum Ortsvorsteher.

1917, 17. November

Die neue Kirche erhält ihre vorläufige Weihe und wird nun für den Gottesdienst benutzt.

1918, 11. November

Der Erste Weltkrieg ist beendet und mit ihm geht auch das Königreich Preußen zu Ende.

19 Soldaten des Dorfes, dazu 2 aus Herrntrop und 8 aus Flape wurden Opfer des Krieges.
„Mitten im Kriegsgebrause schuf mich die regsame Hand.
Laß nie oh Herr, mich mehr schauen, solch schaurigen Weltenbrand”.
Dieser Spruch steht zur Erinnerung daran über dem Eingang der Kirche.

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  • Bilsteiner Zeit - von 1100 bis 1363

    Um 1100 bis ca. 1365

    Hundem gehört zur Grafschaft der Herren von Gevore und ab ca. 1220 der Edelherren von Bilstein nachdem diese von ihrem Sitz in Förde auf die neu erbaute Burg in Bilstein umgezogen sind.

    Um 1100

    Aus Gebietsteilen der Grafen von Werl und der Rheinischen Pfalzgrafen entsteht

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  • Märkische Zeit - von 1363 bis 1445

    Ca. 1365 bis 1445

    Hundem gehört zum Herzogtum Kleve - Mark

    1368, 25. August

    Graf Gottfried von Arnsberg verkauft seine Grafschaft an den Erzbischof von Köln. Die Kölner Gebiete im Sauerland, mit Ausnahme der Herrschaft Bilstein, werden zum Herzogtum Westfalen.

    1384

    Die Brüder Conrad und Hinrik von Rüdenberg, Söhne des Goswin,

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  • Kurkölnische Zeit - von 1445 bis 1802

    1445 - 1802/03

    Hundem/Kirchhundem gehört zum kurkölnischen Herzogtum Westfalen

    1447

    Heymann Schmet betreibt im Dorf Hundem eine Schmiede. Sein Beruf gibt ihm seinen Familiennamen. Die Familie wohnt "ober dem Gildehaus". Das genannte "Gildehaus" gehört der Kirchspielgemeinde und der Pfarrkirche und wird als Versammlungsraum genutzt.

    1456, 23. Juni

    Gertrud und Stine, die

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  • Darmstädter Zeit - von 1802 bis 1816

    1802/03 - 1816

    Kirchhundem gehört zum Großherzogtum Hessen-Darmstadt

    1802, 6. bis 8. September

    Die Truppen des Großherzogs Ludwig von Hessen-Darmstadt überschreiten bei Neuenkleusheim die Kölnische Grenze und marschieren ungehindert über Olpe, Bilstein, Grevenbrück, Hellefeld nach Arnsberg. Am 8. September haben sie das Herzogtum Westfalen in ihren „provisorischen Zivilbesitz“ übernommen.

    1803, 25. Weiterlesen...

  • Preussische Zeit - von 1816 bis 1918

    1816 – 1918

    Kirchhundem gehört zur Provinz Westfalen im Königreich Preußen

    1816, 30. Juni

    Im Frankfurter Staatsvertrag tritt Hessen-Darmstadt das Herzogtum Westfalen an das Königreich Preußen ab. Neuer Landesherr ist der König Friedrich Wilhelm III.

    Im Arnsberger Rathaussaal wird der Besitzwechsel am 15. Juli durch den Oberpräsidenten Freiherr von Vincke vollzogen.

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  • Weimarer Republik - von 1918 bis 1933

    1918/19 - 1933

    Kirchhundem gehört zur Provinz Westfalen der Weimarer Republik

    1919, 31. Juli

    Die Weimarer Verfassung tritt in Kraft.

    Dem Lehrer Heinrich Luhmann (seit 1914 Dirigent des Gesangsvereins) wird wegen der Verwaltung von 2 Klassen während des Krieges pro Jahr eine Entschädigung von 200 Mark bewilligt.

    Der Kriegerverein veranstaltet ein

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  • NS-Zeit und 2. Weltkrieg - von 1933 bis 1945

    1933 - 1945

    1933, 5. März

    Bei den Reichstagswahlen wird Hitler gewählt, weil er den Menschen Arbeit und Brot verspricht. Im Amt Kirchhundem erhält die NS-Partei zwar nur 17,6 % und das Zentrum 69,1 % der Stimmen, aber auch hier nimmt das Schicksal seinen Lauf.

    12. März

    Bei den Kommunalwahlen erzielt die Zentrumspartei

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  • Nach dem 2. Weltkrieg - von 1945 bis 1990

    1945, Mai

    Bernhard Oppenheim wird von der amerikanischen Militärbehörde zum Ortsvorsteher von Kirchhundem und Herrntrop ernannt.

    Die Menschen des Dorfes sind dabei, die Trümmer des Krieges zu beseitigen und die Schäden notdürftig zu beheben.

    Die endgültige Bilanz der unmittelbaren Opfer des Krieges sieht so aus: 71 gefallene Soldaten, 31 Vermisste,

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  • Nach der Wiedervereinigung - von 1990 bis heute

    1991

    Kirchhundem hat zu Beginn dieser neuen Zeit 1910 Einwohner, Flape 217 und Herrntrop 153.

    Nachdem die Kanalbaumaßnahmen abgeschlossen sind, werden der alte Hundemweg und die Hundemstraße mit Bürgersteig und Umfeld erneuert.

    Clemens Heinemann wird Vorsitzender des Schützenvereins.

    22. Juni

    Das Vereinshaus des Turnvereins an der Schulsportanlage wird eingeweiht.

    1992 Weiterlesen...

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